Rob Cook, Design Director
Die größten Innovationen folgen nie einem vorgegebenen Schema. Unerwartete Herausforderungen, unbewusste Entdeckungen und zahllose Stunden, die man damit verbringt, Ideen nachzujagen, die garantiert nicht funktionieren, sind alle ein Teil des Findungsprozesses. Aber wenn man immer die gleichen Fragen stellt, wird man nie eine andere Antwort erhalten. Es ist diese Philosophie, die vor zwei Jahrzehnten zur Gründung unserer Body Geometry Denkweise geführt hat - ein Problem zu identifizieren, es durch Design zu lösen und es dann wissenschaftlich zu validieren. Es ist dieses Streben nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung der Leistung, zur Verringerung des Verletzungsrisikos und zur Erhöhung des Komforts, das unser Designteam zum S-Works Ares geführt hat.
Während Body Geometry erstmals an unseren Sätteln zu finden war, wussten wir, dass diese Philosophie auch an anderen Berührungspunkten Probleme der Fahrer lösen kann. Deshalb wandten wir unsere Aufmerksamkeit auch den Schuhen zu. Wir betrachteten die dort entstehenden Probleme, wie Taubheit, Tretstabilität und Einknicken des Fußgewölbes, und arbeiteten an entsprechenden Lösungen.
Die Entwicklung der schnellsten Body Geometry Schuhe der Geschichte begann bereits 2011 in Zusammenarbeit mit Mark Cavendish und schritt in den nächsten 10 Jahren voran, als wir Designs mit Mark, Marcel Kittel und zuletzt in enger Zusammenarbeit mit Sam Bennett testeten. Bei jedem Abschnitt waren wir auf der Suche nach der ultimativen Verbindung des Fußes mit dem Pedal. „Wir haben versucht, unsere bestehenden Schuhe so anzupassen, dass sie den Bedürfnissen der Fahrer gerecht werden, aber mit begrenztem Erfolg“, erzählt Rob Cook, Design Director für Schuhe. „Also wussten wir, dass wir etwas Spezielles, Neues schaffen mussten. Sobald wir diese Richtung eingeschlagen hatten, konnten wir uns darauf konzentrieren, die wichtigsten Bedürfnisse zu erfüllen.“
Es stellte sich heraus, dass ein akribischer Datenfan wie Bennett der perfekte Entwicklungspartner war. „Sam war erstaunlich fokussiert darauf, Feedback zu geben“, sagt Cook. „Bei unserem ersten Treffen hatte ich erwartet, nur 30 Minuten mit ihm zu verbringen. Wir haben allein hier schon unzählige Stunden damit zugebracht, nur über das Sprinten und die Bewegung des Fußes im Schuh zu sprechen. Die Informationen, die er mit uns teilte, waren einfach unglaublich.“ Es war Bennetts Input zur Balance zwischen einer sicheren Passform und renntauglichem Komfort, welche das Team dazu brachte, alte Denkweisen über Bord zu werfen und den Schuh aus einer neuen Perspektive zu betrachten. „Wir fingen bei null an, dachten nicht über die Verschlüsse nach und konzentrierten uns darauf, was der Fahrer an seinem Fuß spüren möchte“, sagt Cook. Dieser Prozess führte zu einem völlig neuen Oberflächendesign, das die traditionelle Zunge zugunsten einer Dyneema®-verstärkten Einlegesohle eliminierte, kombiniert mit neu positionierten Verschlüssen.
„Als wir hörten, wie Sam über die Bewegungen seiner Füße in seinem Schuh sprach, konzentrierten wir uns darauf, wie wir dieses Problem angehen konnten“, sagt Cook. Dieser Fokus hat sich ausgezahlt. Die Verlegung des BOA® Fit Systems bedeutete einen geringeren Druck auf die Sehnen im oberen Bereich des Fußes, wodurch ein langjähriges Problem für Bennett beseitigt werden konnte und eine völlig neue Sichtweise auf Sicherheit, Kraftübertragung und Komfort geschaffen wurde. Für Bennett war dies ein klarer Vorteil: „Ich habe so empfindliche Füße, dass ich mir der Druckpunkte wirklich bewusst bin“, sagt er. „Die Möglichkeit, den Schuh zuzudrehen und die ganze Kraft perfekt zu übertragen, und das kombiniert mit einem komfortablen Gefühl - das ist einzigartig.“
Als alle Erkenntnisse in Bezug auf die Entwicklung des Ares an ihren Platz passten, war das Design des Schuhs ebenso bemerkenswert wie seine Leistung. „Wir haben uns wirklich in die Idee vertieft, dass der Fahrer sich mit dem Schuh so verbunden wie möglich fühlt“, sagt Ashley Sult, Schuhentwicklerin. „Und diese Herangehensweise erstreckte sich auch auf seine Designsprache. Wir wollten, dass dieser Schuh ein kraftvolles Gefühl ausstrahlt. Schließlich sollte sein Aussehen auch seine Leistung widerspiegeln. Wenn ein Schuh nicht einem entsprechenden Look nachkommt, werden die Fahrer ihm nicht vertrauen. Manche wollen einen Schuh, der ihnen optisch nicht gefällt, gar nicht erst ausprobieren. Wenn es um den mentalen Aspekt des Rennsports geht“, sagt Sult, „ist die Beziehung eines Fahrers zu seiner Ausrüstung ein echter Leistungsvorteil.“ Bennetts Gedanken zu seinem Schuhwerk spiegeln diese Idee wider: "Ich liebe es, wenn ich etwas ansehe und das Design darin erkenne, wenn ich direkt sehen kann, wie es funktioniert. Das schätze ich sehr."
So wichtig das Aussehen eines Schuhs für das Empfinden eines Fahrers auch sein mag, um den Namen Body Geometry zu verdienen, müssen die Vorteile eines Schuhs bei uns durch Wissenschaft bestätigt werden und genau hier kommt Todd Carver ins Spiel, der Head of Human Performance bei Specialized. „Wir wussten bereits, dass die Ausrichtung des Fußes, des Knies und der Hüfte die Kraftübertragung deutlich verbessert, aber wir waren nicht zufrieden, wir wollten mehr.“ Todd und sein Team starteten ein umfassendes Testprogramm mit verschiedenen Verschlüssen bei maximaler Kraftanstrengung, um das effektivste System zu ermitteln. Dann nutzten sie ein Druckstellenvermessungsverfahren, um besser zu verstehen, woher die 1%ige Leistungssteigerung kam, die sie bei dem innovativen Verschlusslayout des S-Works Ares feststellen konnten. „Der Schuh macht einfach einen großartigen Job, den Ober- und Mittelfuß an Ort und Stelle zu halten“, fasst Todd zusammen.
Für das Schuhteam lag der Fokus zu 100 Prozent darauf, an die Grenzen zu gehen, um eine neue Lösung für leistungsorientierte Fahrer wie Bennett und Alaphilippe zu finden. „Ich liebe die Arbeit mit den Athleten“, sagt Sult. „Ich liebe es, Probleme zu lösen. Deshalb bin ich unglaublich aufgeregt, etwas geschaffen zu haben, das so sehr auf die Athleten ausgerichtet ist.“ Aber Bennett weiß, dass der Schuh seinen Platz jenseits der Wattmaschinen der Pro Tour finden wird: „Am Anfang habe ich nicht daran gedacht, dass der Ares für verschiedene Fahrertypen geeignet ist“, sagt er. „Aber dann, als sich der Schuh im Laufe des Prozesses entwickelte, wurde klar, dass er für jeden so bequem sein würde.“ Es braucht vielleicht eine besondere Kombination aus Können, Geschwindigkeit und Kraft, um bei den Grand Tours als Erster über die Ziellinie zu fahren. Aber alles, was man braucht, um den S-Works Ares und das Body Geometry Design zu schätzen, ist der Wunsch, die eigenen Grenzen zu erweitern.