THE FREE RADICALS

Gegen den Sturm

THE FREE RADICALS

Gegen den Sturm

Das Valle de las Arenas in Chile ist mit seiner wilden Landschaft wohl einer der unwirklichsten Orte, an denen man sich zum Interview mit zwei talentierten, kanadischen Trail-Bikern treffen kann. Aber als wir unsere Soil Searching Ambassadoren Mark Taylor und Will Cadham, im MTB-Enduro-Bereich besser bekannt als The Free Radicals, kennenlernen, bemerken wir schnell, dass dieser Platz kaum perfekter sein könnte.

Das Tal liegt mitten in den Anden, aber in Sichtweite der quirligen chilenischen Hauptstadt Santiago. Es ist damit zugänglich und abgelegen zugleich – eine Situation, die sich auch in den dortigen Bike-Trails widerspiegelt. Schließlich sind unsere beiden Rider fernab der Zivilisation unterwegs – und in ihrer Trail-Community doch wieder unter sich. Mit seinen natürlichen heißen Quellen, dem atemberaubenden Gletscher-Panorama und den rasanten Downhills ist das Valle de las Arenas damit der perfekte Ort, um darüber zu sprechen, wie Spannungen und Gegensätze zusammengehören – beim Enduro-Mountainbiken und darüber hinaus.

Wir machen eine kurze Pause und Regentropfen perlen an Marks wasserdichter MTB-Trail-Jacke ab, die er beim Nieselregen zuvor getragen hat. Wir sitzen, trinken und sprechen über das Radfahren und das Leben.

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Wie war der Herbst in Chile?


Auf über 4.000 Metern Höhe unterwegs zu sein, ist alles andere als einfach. Wenn du damit beschäftigt bist, irgendwie nach Luft zu schnappen, du vor lauter Sauerstoff-Mangel schon zu schielen beginnst und sich jeder Tritt in die Pedale anfühlt, als ob es dein letzter sein könnte, dann hast du keine Zeit, dir Gedanken über irgendetwas zu machen. Das gilt beim Enduro-Mountainbiken ganz besonders für die Ausrüstung.



Mit vielseitiger MTB-Bekleidung haben Rider mehr Riding-Time. Was ist es wert, auf alle Situationen vorbereitet zu sein?


Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Ride vorzeitig zu beenden, weil man unvorbereitet ist oder die Ausrüstung den Bedingungen nicht standhält. Gleichzeitig ist es ein erhabenes Gefühl, einen Ride bei widrigen Bedingungen zu starten. Das ist ein Faktor, der jeden Tag zu einem potenziell unvergesslichen Erlebnis machen kann. Da ist spezielle MTB-Trail-Bekleidung wie eine leicht zu verpackende Jacke wie die Packable Down Jacket perfekt.

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Beschreibt eure perfekten Bedingungen für einen Ride.


Zwei Tage nach einem starken Regenschauer. Auch wir erleben den Klimawandel: Der Planet erwärmt sich zunehmend, und die Bedingungen sind nicht mehr so nass, wie sie es in früheren Jahren waren. Unsere Sommer werden heiß und trocken, und wenn es regnet, dann schüttet es aus Kübeln. Ein paar Tage nach einem solchen heftigen Regenschauer haben die Trails viel Grip und sind weniger staubig – perfekt, für das Training mit den Homies.

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Ihr seid Trail-Pioniere. Ist das ein Klischee? Wie ist es, einen Trail zu finden, den andere später nachfahren?


Wenn dir jemand etwas nachmacht, dann ist das doch das größte Kompliment, oder? Wenn das, was wir tun, als eine Art Pionierarbeit angesehen wird, dann ist das für uns in Ordnung. Die Wahrheit ist, dass es keine magische Formel für alles gibt, was wir tun, besonders nicht für das Soil Searching Program. Wir genießen einfach die Zeit beim Biken und versuchen, den MTB-Enduro-Sport mit jedem zu teilen, der ihn erleben möchte.



Mal ehrlich: Das ist doch eigentlich der beste Beweis für unseren Erfolg. Zu sehen, dass Leute Mountainbiken unbedingt ausprobieren wollen, wie Rider ein neues Niveau erreichen, von dem sie nicht dachten, dass sie dazu fähig sind, oder zu sehen, dass sie das Biken einfach lieben – was gibt es Besseres?

Ob Nord- oder Südamerika, Mark und Will sind an vielen Orten der Welt unterwegs auf der Suche nach neuen Trails. Mehr zu Soil Searching findet ihr hier:

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Apropos Wege: Wie hat Mountainbiken euer Leben beeinflusst?


Ohne das Mountainbiken hätten wir wahrscheinlich eine klassische 9-5-Laufbahn eingeschlagen. Bakterien in einer Petrischale unter dem Mikroskop ansehen oder so. Die Orte, an die wir reisen konnten, die Menschen, die wir kennengelernt haben, und die Freunde, die wir haben, kommen fast ausschließlich aus der MTB-Enduro-Szene. Und wir würden das um nichts in der Welt ändern wollen. Diese Szene hat uns durch und durch zu besseren Menschen gemacht – und sie spornt uns zu Höchstleistungen an.



Wo glaubt ihr, wird auch das Trail-Biken in Zukunft hinführen? ?


Ich glaube, dass es uns dorthin bringen wird, wo wir hinwollen. Das ist der wirklich coole Aspekt des Sports: In den meisten Fällen bekommen wir von Firmen und Co. Unterstützung für unsere Ideen – und auch den nötigen Support, um diese umzusetzen. Das Ergebnis sind dann Trailbike-Erlebnisse wie dieses hier.

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Was habt ihr in letzter Zeit eigentlich abseits des Sattels gemacht?


Will hat an seinem alten Ford Vegistroke F-250 aus dem Jahr 1995 herumgeschraubt, um ihn zum ultimativen Road-Trip-Fahrzeug umzubauen. Und ich habe versucht herauszufinden, wie man am besten sechs Bikes in einer Wohnung unterbringt. Das ist die ultimative Tetris-Challenge.



Der Name Free Radicals impliziert etwas Alleinstehendes, Instabiles. Ihr beide seid aber durch diesen Sport eng miteinander verbunden. Gibt es Spannungen?


Ohne Spannung bricht doch alles zusammen, oder? Wir sind sehr unterschiedliche Menschen und doch sehr gute Freunde. Es gibt nicht viele Leute, mit denen man über fünf Jahre in einem Trailer leben kann, ohne sie am Ende umbringen zu wollen [lacht]. Ich glaube, die Free Rads sind immer noch eine Sache, weil wir so unterschiedlich sind. Will ist ein Träumer, und ich hole ihn in die Realität zurück. Wir verbringen zahllose Stunden damit, Dinge zu besprechen, die wir bereits getan haben, und nicht, was wir noch tun müssen. Denn man lernt aus seinen Fehlern.

Als Mark und Will sich auf die Weiterfahrt vorbereiten, fegt eine Windböe über den Pass. Ich werde zum Glück daran erinnert, dass meine MTB-Trail-Jacke winddicht ist. Über uns dreht ein einzelner Kondor seine Runden im Aufwind und verkörpert genau die Freiheit, die diese Jungs ausstrahlen. Ehrlich gesagt: Jeder, der El Valle de las Arenas besucht und die Art und Weise sieht, wie die Berge friedlich den Horizont mit dem offenen Himmel teilen, kann gar nicht anders, als selbst in diese Freiheit einzutauchen.